Krieg und Frieden

„Frieden schaffen ohne Waffen“, „Schwerter zu Pflugscharen“, so lauteten gängige Parolen, die auf den großen Friedensdemonstrationen der 80er-Jahre mitten im Kalten Krieg skandiert wurden. In Anbetracht des aktuellen Ukraine-Krieges scheinen vielen Menschen solche Aussagen als naiv, und sie sind bereit, angesichts des großen Leids einen Tyrannenmord zu rechtfertigen.

Der historische Jesus von Nazareth gilt gemeinhin als gewaltloser Friedensstifter, der seine Anhänger/-innen ermahnt, nicht zu den Waffen zu greifen, auf Gewalt gar zu Zwecken der Selbstverteidigung gänzlich zu verzichten. Es kursiert in den Medien nicht selten das Bild eines Jesus, der passiv-pazifistischen Widerstand leistet und bereitwillig den Tod am Kreuz auf sich nimmt, gleichsam wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt und geopfert wird. Jesus wird quasi zum Opfer der Gewalt, auf die er selbst verzichtet hat. Aber wird das dem irdischen Jesus wirklich gerecht?

Anhand vielfältiger Materialien und Herangehensweisen setzen sich die Schüler/innen mit dem Thema auseinander. Sie skizzieren Gedankengänge von Texten mit religiös relevanter Thematik, analysieren in Grundzügen Texte der Bibel, verfremden Textvorlagen, analysieren die Rezeption biblischer Motive in der Gegenwart. Zudem probieren sie unterschiedliche Gesprächs- und Diskussionsformen aus, setzen diese zielgerichtet und situationsadäquat ein, tragen einen eigenen Standpunkt zu einer religiösen Frage strukturiert vor und vertreten diesen argumentativ.