Nie alleine sein

Wissen Sie noch, wie es war, als Sie klein waren und Ihre Eltern Sie ins Bett gebracht haben? Was waren Ihre Zu-Bett-Geh-Rituale? Und was brauchten Sie, um einzuschlafen? Dass die Tür einen Spalt aufblieb vielleicht, damit das Licht hineinfällt und die Angst nicht so groß ist? Oder ein kleines Lichtlein in die Steckdose, damit es nicht stockfinster ist in der Nacht.
Abends. Am Bett. So war es bei mir – vielleicht auch bei Ihnen – abends haben meine Eltern immer mit mir gebetet. Ich kann mich nicht erinnern, als Kind je ohne Gebet ins Bett gegangen zu sein. „Müde bin ich geh zur Ruh“, so hieß das Gute-Nacht-Gebet bei uns zu Hause.
„Müde bin ich geh zur Ruh, schließe beide Äuglein zu, Vater lass die Augen dein, über meinem Bette sein.“ Da ist einer, der über mich wacht und ein Auge auf mich hat; das hat mich immer beruhigt. Später fand ich auch eigene Worte abends am Bett, aber das Gefühl blieb gleich: Da ist einer, der über mich wacht und ein Auge auf mich hat.