Was auf der Seele liegt

Am Strand, am Horizont berühren sich Himmel und Wasser. Und in den Steinen Zeit und Ewigkeit. Wir sind ein kleiner Teil in der unendlichen Weite des Raumes.
Wohin führt Sie Ihr innerer Weg? Sind Sie stehen geblieben und verweilen, lassen Sie den Blick schweifen? Nirgends auf der Welt gibt es so viele unterschiedliche Steine unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft wie bei uns an der Ostsee. Der Granit aus dem nördlichen Schweden, Porfyre aus jüngerer Zeit – ich werde es mir nie merken, aber ich finde es faszinierend, mir die Herkunft, das Alter und die Geschichte der Steine erklären zu lassen. Jeder Stein ist anders. Kein Stein ist dem andern gleich. Einmalig, unverwechselbar, geschliffen, abgerieben, zermalmt. Und weiterhin der Zeit, dem Meer und anderen Gewalten ausgesetzt. Ich staune. Und ich empfinde Ehrfurcht vor der Größe und Unverfügbarkeit der Natur. Und vor der Kraft, die all das bewegt. Am Strand verweilend kann ich mich als Teil dieser Kraft sehen und mich meditierend ihr überlassen. In Sturm und Brandung spüre ich auch, was mich überwältigen kann; wie klein ich bin. Vielleicht stehen Sie noch am Strand, an Ihrer ganz persönlichen Stelle.

„Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, das du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, das du dich seiner annimmst?“ So formuliert es Psalm 8,4-5 in der Bibel. Bewahren Sie sich Ihren Spaziergang, Ihren Blick aufs Meer und auf die Steine.

Wir haben Ihnen heute Steine mitgebracht. Schöne Steine. Für heute von …, einer Hebamme, für uns gesammelt und geölt. In vielen Farben, alle rund geschliffen. Jeder Stein strahlt in eigener Schönheit. Steine, ein Stein als Symbol für Ihr Kind, das Geschwisterchen, … für seine Einzigartigkeit, für seinen Weg von weither und wieder fort von uns in uns unzugängliche Weiten. Teil der Schöpfung Gottes, unverlierbar. Und derselbe Stein als Symbol für das, was Sie mit Ihrem Kind verbindet. Der Stein, den Sie sich gleich auswählen dürfen, ist zugleich Ausdruck Ihrer ganz persönlichen Beziehung zu diesem Kind. Und Ihrer je eigenen Trauer.