Gott vertrauen

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.
(Lied EG 369: Wer nur den lieben Gott lässt walten (Strophen 1-4)): „Wer nur den lieben Gott lässt walten, und hoffet auf ihn allezeit, den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit.“

So haben wir es gerade gesungen. Aber können wir da so einfach mit einstimmen? Was ist denn mit all dem, was unser Leben verletzt hat; was ist mit den Schicksalsschlägen, die uns oder andere erlebten? Und überhaupt, wenn wir diese Welt ansehen: Unrecht, Gewalt, Hunger, Kriege, Krankheiten und Seuchen, Naturkatastrophen – wie können wir da vertrauen, dass das Walten Gottes unser Leben und diese ganze Welt wunderbar erhält?
Der Liederdichter Georg Neumark hat unsere Fragen geahnt – wahrscheinlich hat er sie in seiner Zeit auch schon selber gehabt – kurz nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, als er das Lied geschrieben hat.